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St. Maria im Kapitol
St. Maria im Kapitol
St. Maria im Kapitol
St. Maria im Kapitol
St. Maria im Kapitol
St. Maria im Kapitol
Frühmittelalterliches Prunkstück

St. Maria im Kapitol

Größte romanische Kirche Kölns

St. Maria im Kapitol, die größte und älteste romanische Kirche Kölns, wurde auf den Fundamenten des  römischen Kapitolstempels errichtet. Ihr ursprünglicher Grundriss ist der Geburtskirche in Bethlehem nachempfunden.

Die herausgehobene Stellung dieser Kirche im Mittelalter zeigt sich in der Architektur und der reichen Ausstattung.

Neben herausragenden Ausstattungsstücken, wie einer ca. 1000 Jahre alten, reich verzierten Holztür, der Grabplatte der hl. Plektrudis oder einem um 1300 gefertigtes Gabelkreuz, gibt es hier auch Ungewöhnliches wie die Gebeine eines im Rhein verendeten Grönlandwals zu bestaunen. Und wer um die Legende des hl. Hermann-Josef weiß, besucht die Kirche noch heute nur mit einem frischen Apfel im Gepäck.

 

Gottesdienste:

Donnerstag 18.30 Uhr
Sonntag 9.30 Uhr Hl. Messe für Familien mit Kleinkindern | 10.30 Uhr Hl. Messe 


Beichtgelegenheit nach Vereinbarung.

 

Weitere Informationen zu Veranstaltungsreihen, Gruppierungen vor Ort und mehr erhalten Sie

auf der Homepage der Gemeinde

Führungen in St. Maria im Kapitol

Gottesdienste, Konzerte und mehr in der Detailansicht

Digitale Rekonstruktion des römischen Kapitolstempels Forschungsprojekt Visualisierung des Römischen Köln von Fachhochschule Köln, Universität zu Köln, Köln International School of Design und Römisch Germanischem Museum
Digitale Rekonstruktion des römischen Kapitolstempels. Aus: COLONIA3D - Forschungsprojekt zur Visualisierung des römischen Köln von Fachhochschule Köln, Universität zu Köln, Köln International School of Design und Römisch Germanischem Museum; https://colonia3d.de

Mutmaßlich im frühen 2. Jahrhundert n. Chr. wird am Ort der späteren Kirche, einem Hügel in der südöstlichen Ecke der römischen Stadt, ein monumentaler Tempel zu Ehren der drei höchsten römischen Götter (Jupiter, Juno und Minerva, der sog. kapitolinischen Trias) erbaut. Das beeindruckend große und reich verzierte Gebäude dürfte aufgrund seiner Hügellage bis weit ins germanisch dominierte Rechtsrheinische hinein zu sehen gewesen sein.

Der erste christliche Kirchbau an dieser Stelle wird für das 8. Jahrhundert angenommen. Mittelalterliche Quellen berichten, dass die erste Kirche auf Initiative von Plektrudis (geb. nach 717), der Gattin des merowingischen Hausmeiers Pippin des Mittleren, an diesem Ort errichtet wurde. Hierfür bediente man sich der Steine des alten römischen Tempels.

St. Maria im Kapitol in der Stadtansicht von Anton Woensam (1531)

In der Mitte des 10. Jahrhundert gründet Erzbischof Bruno ein Benediktinerinnen-Kloster vor Ort. Die Kirche wird durch einen Neubau ersetzt. Dieser unmittelbare Vorgängerbau der heutigen Kirche sollte jedoch nicht lange Bestand haben (Reste sind im heutigen Westbau erhalten geblieben).

Keine 100 Jahre später wurde unter Äbtissin Ida, Enkelin Kaiser Ottos II. und Kaiserin Theophanus, ab 1040 der Bau einer neuen, deutlich größeren Kirche über den Fundamenten des römischen Tempels begonnen. Der Grundriss dieser Kreuzbasilika orientierte sich an dem Grundriss der Geburtskirche in Bethlehem.

Als Angehörige des ottonischen Königshauses verdeutlichte Ida ihren Rang in der Architektur des Neubaus u.a. mit deutlichen Anlehnungen an die Architektur der Aachener Pfalzkapelle Karls des Großen: So sieht man  im Obergeschoss des Westbaus eine Arkadenstellung, wie sie ganz ähnlich in der berühmten Pfalzkapelle zu finden ist. Passend dazu wird 1049 der Kreuzaltar durch Papst Leo IX. persönlich geweiht - im Beisein Kaiser Heinrichs III. und zahlreicher Bischöfe (laut Chronik 72 Stück).

St. Maria im Kapitol in der Stadtansicht von Arnold Mercator (sog. 'Mercator-Plan') von 1571

In vielerlei Hinsicht setzt dieser Neubau architektonische Maßstäbe weit über die Stadtgrenzen hinaus. Die Kreuzbasilika, um deren turmlose Vierung sich drei Rundabschlüsse als kleeblattförmiger Chor gruppieren, dient in den folgenden Jahrzehnten als Vorlage für eine ganze Reihe weiterer Bauten (u.a. Groß St. Martin, St. Aposteln uvm.) und begründet mit ihren immer wieder aufgegriffenen Formen die sogenannte "rheinische Romanik".

Der Außenbau des 11. Jahrhunderts kann nur teilweise rekonstruiert werden. Unsicher ist, ob ein Vierungsturm vorhanden war. Im Westen nimmt man einen zweigeschossigen Mittelbau mit Flankentürmen an. Nachweisbar erst um 1175 errichtete man die oberen hohen Teile der drei westlichen Türme, so wie sie 1571 im Mercatorplan zu sehen sind.

1517 stifteten reiche Kölner Patrizierfamilien einen Lettner (Chorschranke) für die Kirche, der bis 1525 fertiggestellt war. Dieser Lettner aus schwarzem Marmor und weißem Kalkstein gilt als das früheste Renaissance-Werk Kölns. Heute dient der Lettner als Empore für die Klais-Orgel. 

Innenraum von St. Maria im Kapitol nach Umsetzung des Gesamtkonzeptes von August Essenwein (Fotografie von 1896)

1637 stürzte der bis dahin das Außenbild der Basilika prägende Glockenturm ein und wurde in den folgenden Jahrzehnten deutlich kleiner und niedriger wieder aufgebaut. 1780 wurden auch die seitlichen Türme des Westbaus  wegen starker Baufälligkeit abgetragen. Um die gleiche Zeit wurden die Dächer von Lang- und Quaerhaus sowie dem Kleeblattchor auf einheitliche Höhen gebracht. Die Kirche bekam damit ihre bis heute erhaltene, gedrungene und turmlos erscheinende Außenform.

Im Rahmen des französischen Einmarsches in Köln wurde das Stift an St. Maria im Kapitol 1802 wie auch an allen weiteren Kirchorten aufgelöst und der Grundbesitz verstaatlicht. Maria im Kapitol wurde in der Folge zur Pfarrkirche der Pfarrei Klein St. Martin. Die bisherige Pfarrkirche wurde bis auf den Glockenturm abgerissen, der als Glockenturm der turmlosen Kirche St. Maria im Kapitol bis zum 2. Weltkrieg diente und noch heute an der Pipinstraße steht.

Die Basilika selbst verfiel wie viele andere Kirchen der Stadt in den Jahren der französischen Herrschaft und wurde nach der Machtübernahme Preußens saniert. Einige Gebäudeteile wurden abgerissen und anschließend in schlichterer und oftmals historisierender Form wieder aufgebaut. Parallel dazu wird bis 1882 auch der Innenraum  grundlegend neu gestaltet und ent-barockisiert. Das Gesamtkonzept, das eine komplette, historistische Neuausstattung und Neuausmalung umfasst, stammte von August Essenwein, der ähnliche Konzepte auch für weitere der großen romanischen Kirchen Kölns entwarf (z.B. Groß St. Martin & St. Gereon).

Kriegszerstörungen und Aufräumarbeiten: St. Maria im Kapitol und das Dreikönigenpförtchen 1947

Im 2. Weltkrieg gehörte St. Maria im Kapitol zu den am stärksten getroffenen historischen Bauwerken der Stadt, von der Dreikonchenanlage standen bei Kriegsende nur noch die Ostkonche und die (beschädigte) Südkonche aufrecht, die Gewölbe waren sowohl im Hauptschiff als auch den Seitenschiffen beinahe komplett eingestürzt. Noch 1948 bach die ungesicherte Ostkonche in sich zusammen und zerstörte dabei große Teile der Krypta.

Ab 1952 erfolgte eine teilweise und notdürftige Instandsetzung des Langhauses; ab 1957 konnte die Gemeinde hier wieder Gottesdienst feiern.

Die Frage der Formgebung bezüglich des Wiederaufbaus der stark zerstörten Dreikonchenanlage ließ man 1955/56 in einem Architekten-Wettbewerb diskutieren. Die unter maßgeblicher Beteiligung der Denkmalpflege urteilende Jury entschied sich gegen einen Wiederaufbau in der Sprache der Moderne und für eine weitgehende Rekonstruktion des romanischen Bauwerks nach den Erkenntnissen der Bauforschung des 20. Jahrhunderts. Der Wiederaufbau dauerte bis 1985. Im gleichen Jahr wurde auch der Renaissancelettner nach langwieriger Restaurierungsarbeit wieder in der Basilika aufgestellt.

Basilika St. Maria im Kapitol

Basilika St. Maria im Kapitol

Kasinostraße 6
50676 Köln

 

Öffnungszeiten

Täglich von 9.00-18.00 Uhr

 

Keine Besichtigung während der Gottesdienste möglich.

Führungen/Gruppenbesuche werden gebeten, sich vorab im Pfarrbüro anzumelden.

 

Pastoralbüro St. Maria im Kapitol

Pastoralbüro St. Maria im Kapitol

Marienplatz 17-19
50676 Köln

Öffnungszeiten
Montag & Mittwoch 9-12 Uhr
Dienstag & Donnerstag 9-12 & 14-16 Uhr
Freitag geschlossen

Für Sie vor Ort

Das Pastoralteam

Weitere Ansprechpersonen finden Sie auf der Homepage der Kirchengemeinde

Msgr. Rainer Hintzen

Subsidiar an St. Maria im Kapitol
Marienplatz 17-19
50676 Köln