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Pfarrer i.R. Monsignore Dr. Wilhelm-Josef Schlierf ist von uns gegangen

Am 11. Januar 2025 wurde von Gott unser Mitbruder Pfr. i.R. Monsignore Dr. Wilhelm-Josef Schlierf heimgerufen
Bild Msgr. Schlierf
Datum:
15. Jan. 2025
Von:
Fabienne Malchow

Geboren am 27.10.1948 in Bergheim, wuchs Wilhelm-Josef Schlierf in Morken-Harff auf, einem Ort im Dekanat Bedburg, dessen Bevölkerung es beschieden war, wegen des Braunkohleabbaus umgesiedelt zu werden und die bisherige Heimat abgebaggert zu sehen. Sein Vater Heinrich war dort seit 1951 bis zur Pensionierung 1967  Schulleiter. Die Familie Schlierf zog wenig später nach Euskirchen, wo der Verstorbene am Emil-Fischer-Gymnasium 1970 sein Abitur machte und sogleich das Studium der katholischen Theologie an der Universität Bonn begann; 1975 folgte die Zeit der pastoral-praktischen Ausbildung im Kölner Priesterseminar; sein Diakonatspraktikum absolvierte er im Pfarrhaus der Basilika St. Ursula bei Pfr.  Msgr. Hermann-Josef Herkenrath.   1977 wurde er am 24. Juni von Kardinal Höffner zum Priester geweiht.

An seiner ersten Stelle war er Kaplan bei Pfr. Paul Giesen in Hürth-Efferen, St. Mariae Geburt, von dort wechselte er 1981 nach Remscheid, St. Suitbertus zu Pfr. Herbert Böttcher. In dieser Zeit begann er die Arbeit an der Darstellung von Geschichte und Theologie des Advents in Liturgie und Brauchtum der westlichen Kirche, die von Professor Nußbaum betreut und 1988 unter dem Titel ADVENTUS DOMINI als Dissertation von der Bonner Fakultät angenommen wurde. Bereits 1986 war seine Ernennung zum Domvikar in Köln erfolgt, wo er als „Dompfarrvikar“ des damaligen Dompfarrers Msgr. Dr. Friedhelm Hofmann vielfältigen Dienst tat; besonders kümmerte er sich um die große Schar der Ministranten. Am Dom übernahm er 1993 auch die Aufgabe des Zeremoniars. Seit April 1989 war er nebenamtlich als „beisitzender Richter“ am Erzbischöflichen Offizialat und seit 1990 als Lehrbeauftragter am Diakoneninstitut tätig. Viele Jahre erstellte er “im Auftrag des Erzbischofs von Köln“ das „Directorium“ mit den Regelungen, die im ganzen Bistum für die täglichen Gottesdienste zu beachten sind.

Am 9.1.1998 berief ihn Papst Johannes Paul II. in den Kreis der Päpstlichen Familie mit der Verleihung des Titels „Kaplan Sr. Heiligkeit“, in Deutschland kurz „Monsignore“ genannt.

Kurz zuvor, am 9.10.1997, war ihm von Kardinal Meisner die Seelsorge für die Pfarreien St. Ursula und St. Kunibert gem. can. 517 § 1 anvertraut worden, zunächst gemeinsam mit Pfr. Franz Schneider, dem bald Prälat Paul Knopp folgen sollte, und im weiteren Verlauf dann der Zusammenschluß von immer mehr Pfarreien zum „Sendungsraum Kölner Innenstadt“ unter der Leitung von Domkapitular Dr. Meiering.

Die Pfarrangehörigen von St. Ursula, für die Msgr. Schlierf „unser Pastor“ blieb, verfolgten mit Sorge und einer Hilfsbereitschaft, die aller Achtung wert ist, dass er, der schon seit seiner Geburt und Kindheit von manchen Krankheiten heimgesucht war, zunehmend erblindete und immer mehr das natürliche Hörvermögen verlor. Er verzichtete deshalb 2017 auf alle Ämter und Aufgaben und wurde in St. Ursula überaus herzlich verabschiedet, konnte aber bis Juni 2024 in seiner Wohnung bleiben. Der Wechsel in das nahegelegenen Seniorenhaus St. Maria beschleu-nigte den Fortgang seiner Erkrankungen. Am Morgen des 17.12. 2024 fand man ihn unansprechbar im Bett; nach zwei Tagen auf der Intensivstation, wo er für kurze Zeit wieder zu sich kam, erlosch seine Fähigkeit, die Menschen um sich herum wahrzunehmen, und so ist er ganz still, von unseren Gebeten begleitet, am Morgen des 11. Januar von uns gegangen.

Requiescat in pace!