Impuls zum 29. Sonntag im Jahreskreis
Liebe Leserinnen und Leser!
Wer seine Schäfchen ins Trockene bringt, ist sprichwörtlich jemand, der durch geschicktes Geldanlegen finanziell für später vorsorgt, mit einer Lebensversicherung, Aktienfonds oder zumindest einem Sparbuch. Jakobus und Johannes hatten zu den im Markusevangelium beschriebenen biblischen Zeiten diese Möglichkeiten nicht, aber dennoch versuchen auch sie, ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen, ihre Zukunft, die sie im Himmel erwarten: im Himmelreich sozusagen Platzreservierungen zu haben, um rechts und links von Jesus zu sitzen zu dürfen. Die übrigen Jünger, die das Ansinnen von Jakobus und Johannes mitbekommen, reagieren mit Verärgerung und vielleicht auch Neid, weil die beiden es sich (womöglich im Gegensatz zu ihnen selbst) getraut haben, eine solche Bitte überhaupt zu äußern.
Allen Jüngern erteilt Jesus eine Absage, indem er sie – und uns – darüber belehrt, dass in der Jünger- und Christengemeinschaft eben andere Gesetze und Regeln gelten sollen als in der übrigen Welt:
„Bei Euch aber soll es nicht so sein“, …
Aber wie oft ist es bei uns leider doch genauso?
Annette Blazek, Pastoralreferentin an St. Severin
Seelsorgerin in der Pastoralen Einheit Köln Mitte